„Ich freue mich, dass die
Ungarische Katholische Mission anläßlich der Gründung des ungarischen Staates
vor 1000 Jahren und der zweiten christlichen Jahrtausendwende die Ausstellung
„Christliche Visionen 2000 über die Grenzen von Kultur, Zeit und Raum
hinweg“ veranstaltet, um den Dialog zwischen Glaube und Kultur sowie zwischen
den Kulturen zu fördern.
Bayern und Ungarn verbindet eine
lebendige Partnerschaft, die sich bis tief in die Geschichte zurückverfolgen läßt.
1000 Jahre Ungarn bedeuten auch 1000 Jahre ungarisch-bayerische Beziehungen: Im
Jahre 996 heiratete der ungarische Fürstensohn Vajk, der im Jahr 1001 – nun
Stephan genannt – zum König von Ungarn gekrönt wurde, die bayerische
Herzogstochter Gisela. Damit wurde eine Bayerin die erste christliche Königin
Ungarns. Ihr folgten noch andere Töchter bayerischer Abstammung nach Ungarn: im
11. Jahrhundert Königin Judith, die Gattin von König Salomon, im 13.
Jahrhundert Königin Gertrud, die Gattin von König Andreas II und im 19.
Jahrhundert Elisabeth, die Tochter des Herzogs Max in Bayern, als Kaiserin von
Österreich und Königin von Ungarn.
Mit den dynastischen
Verflechtung gingen stets vielfältige Beziehungen im künstlerischen Bereich
einher, die zur Zeit der Münchener Schule im 19. Jahrhundert einen Höhepunkt
erreichten. Auch heute kann die Kunst eine bedeutende Rolle für die Völkerverständigung
spielen. Kunst erreicht die Menschen nicht nur rational, sondern auch in ihren
Gefühlen und kann so zu einem besseren Verständnis füreinander führen. Die
bildende Kunst ist – ebenso wie Musik und Tanz – nicht durch Sprachbarrieren
eingeengt, sie ist für alle Menschen unmittelbar erfahrbar. Gerade diese
Ausstellung von 18 zeitgenössischen ungarischen Künstlern die hier in
Bayern leben und damit in beiden Kulturkreisen zuhause sind, bringt die völkerverbindende
Rolle der Kunst besonders gut zum Ausdruck. Das Bayerische Staatsministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kultur hat daher die Ausstellung auch gerne
finanziell unterstützt. Ich danke allen an der Vorbereitung und Durchführung
der Ausstellung Beteiligten für ihren persönlichen Einsatz und wünsche der
Ausstellung den besten Erfolg.
Hans
Zehetmair
Bayerischer
Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
„